Regelschmerzen sind für viele Frauen ein monatlicher Kampf. Doch das muss nicht sein! Hier erfährst du, wie du mit natürlichen Methoden Deine Regelschmerzen lindern und Deine Periode angenehmer gestalten kannst. Von Yoga-Übungen bis hin zu pflanzlichen Heilmitteln – es ist Zeit, nicht länger zu leiden und Deine Periode zu feiern.
Viele Mädchen und Frauen berichten von extremen Regelschmerzen am ersten Tag ihrer Periode. Diese Periodenschmerzen beeinträchtigen oft sogar die Fähigkeit, den normalen Alltag auszuführen. Der medizinische Begriff dafür ist “Dysmenorrhoe”. Diese Schmerzen werden als Unterleibsschmerzen oder Menstruationskrämpfe beschrieben. Glücklicherweise gibt es viele Möglichkeiten, Regelschmerzen zu behandeln und zu lindern.
Was tun bei Regelschmerzen?
Es muss nicht immer gleich die Chemiekeule sein, auch natürliche Heilmittel und Behandlungsmethoden helfen gegen Regelschmerzen.
Hausmittel gegen Regelschmerzen
Kräutertees
Manche Kräuter wirken entzündungshemmend und können somit Regelschmerzen lindern. Einige der Kräuter für deinen Tee gegen Regelschmerzen:
- Pfefferminze enthält Menthol, das krampflösend und schmerzlindernd wirkt. Es kann helfen, Menstruationskrämpfe im Unterleib zu lindern und die Durchblutung zu erhöhen.
- Kamille hat entzündungshemmende Eigenschaften.
- Ingwer enthält Gingerol, das entzündungshemmend und schmerzlindernd wirkt.
Gesunde Lebensmittel gegen Menstruationsbeschwerden
Entzündungshemmende Lebensmittel können Schmerzen während der Periode lindern. Besonders wichtig ist eine Ernährung, die reich an Magnesium, Vitamin B und Eisen ist.
- Zitrusfrüchte enthalten Vitamin D. Nach einer Studie ist Vitamin D sehr effektiv in der Behandlung von Regelschmerzen.
- Bananen enthalten eine hohe Dosis an Vitamin B6 und reich an Ballaststoffen. Das hilft bei Verdauungsproblemen und Blähungen.
- Bei einer starken Periode kann der Blutverlust zu Eisenmangel führen. Müdigkeit und Schwindel sind Anzeichen dafür. Grünes Blattgemüse, wie Spinat, Grünkohl oder Mangold erhöht die Eisenwerte wieder. Das Magnesium und Kalium in den grünen Blättern kann außerdem Menstruationskrämpfe mildern.
- Nüsse sind eine gute Proteinquelle. Mandeln, Kürbis- oder Sonnenblumenkerne verringern die Gebärmuttermuskelkontraktionen, reduzieren somit Periodenkrämpfe.
- Viel trinken! Stilles Wasser vermeidet Blähungen.
Nahrungsergänzungsmittel
- Vitamin B6 verbessert depressive Verstimmungen, gleicht den erhöhten Östrogenspiegel aus und vermindert Ödeme. Die empfohlene Menge ist täglich 50 bis 100 mg.
- Um Symptome beim PMS, Regelschmerzen und Spannungen in der Brust zu reduzieren kann Vitamin E helfen. Die empfohlene Tagesdosis beträgt 400 bis 800 I.E..
- Ein Multivitaminpräparat mit Zink, Mangan und Chrom reguliert den Zuckerstoffwechsel bei Heißhunger auf Süßigkeiten. Außerdem verringert es auch die Symptome vom PMS. Empfohlen sind täglich 10mg Zink, 5mg Mangan und 200 µg Chrom.
- Die tägliche Einnahme von 300 bis 600 mg Magnesium vermindert Gewichtszunahme und Brustschmerzen.
- Die Gamma-Linolensäure mildert Symptome vom PMS. Die empfohlene Tagesdosis beträgt 3g Nachtkerzenöl (EPO).
- L-Tryptophan enthält Aminosäure, die Ödeme und Essattacken mildert. Außerdem verbessert es den Schlaf und die Stimmung während der Periode. Es sollten 1 bis 3 g täglich eingenommen werden.
Wärme
Wärmepflaster,Wärmflasche, Heizkissen,erwärmte Kirschkernkissen,warme Wickel z. B. mit Kamille – alles was wärmt, tut gut. Wärme regt die Durchblutung an und lockert die Muskeln. Du kannst auch mit einem warmen Bad (z. B. mit ätherischen Ölen wie Lavendel und Thymian) versuchen, oder Dich in die Sauna trauen.
Arnika Montana
Bergvölker setzen diese legendäre Heilpflanze seit Jahrhunderten als natürliches Schmerzmittel ein. Sie wirkt schmerzlindernd und entzündungshemmend bei Rücken- und Muskelschmerzen, Blutergüssen, Schwellungen, und Hämorrhoiden. Die Cheer Schmerzpflaster mit Arnika Montana sind diskret unter der Kleidung zu tragen und wirken für mehrere Stunden. Damit sind sie eine natürliche Alternative zu pharmazeutischen Schmerzmitteln.
Yoga-Übungen gegen Regelschmerzen
Yoga wirkt entspannend und kann so Menstruationskrämpfe und Unterleibsschmerzen während der Periode lindern. Yogaübungen können sogar den Hormonhaushalt ausgleichen. Hier sind vier Yoga-Übungen gegen Regelschmerzen:
1) Supta Baddha Konasana lindert Schmerzen im Beckenbereich
Supta Baddha Konasana
Für diese Übung benötigst Du eine Yoga Rolle. Lege Dich mit dem Rücken zur Yoga Rollen auf die Matte. Die Beine sind dabei locker angewinkelt. Lass Deine Knie nun zu den Seiten fallen. Achte darauf, dass die Fußsohlen geschlossen zueinander liegen. Deine Arme legst Du entspannt mit den Handflächen nach oben neben Dir ab. Falls Du es nicht schaffst, Deine Knie auf der Matte abzulegen kannst Du zwei Blöcke heranziehen und sie darauf ablegen. Atme ganz ruhig und entspannt. Halte diese Position ca. 3-5 Minuten. Löse die Position, wenn Dein Atem nicht mehr ruhig und gleichmäßig fließt.
2) Apanasana - reguliert den Darm
Apanasana
Ziehe beim Ausatmen das rechte Knie in die Richtung deiner rechten Brust. Umarme Dein Knie und lege es beim Einatmen wieder ab. Mach dasselbe mit dem linken Knie. Beim Ausatmen ziehst Du deine beide Knie zur Brust und umarmst sie fest. Beim Einatmen schiebst Du die Knie von Dir weg, bis Deine Arme gestreckt sind. Umarme wieder deine Knie und verbleibe für sechs Atemzüge in dieser Position, ehe Du die Beine erneut ablegst. Halte diese Position ca. 5-10 Minuten.
3) Ananda Balasana beruhigt den Geist
Lege Dich auf den Rücken und stelle beide Füße auf dem Boden auf. Ziehe beim Ausatmen beide Knie zur Brust heran. Mit der Einatmung greifst Du die Außenkanten deiner Füße und öffnest Deine Knie. Führe Deine Füße dabei direkt über deine Knie. Ziehe beim Ausatmen Deine Knie in Richtung Achseln. Drücke Deine Füße in die Hände und ziehe sie zum Boden. Schließe die Augen und bleibe so für fünf bis acht Atemzüge. Löse die Position, wenn Dein Atem nicht mehr ruhig und gleichmäßig fließt.
4) Viparita Karani - fördert die Durchblutung
Für diese Übung brauchst Du ein Kissen oder einen Block. Lege Dich in der Rückenlage auf die Matte. Die Arme liegen locker neben dem Körper, die Handflächen zeigen nach unten. Stelle die Beine dicht am Po etwa hüftbreit auf. Beim Ausatmen werden die Knie zur Brust gezogen. Mit der Einatmung streckst Du die Beine senkrecht nach oben, Arme und Schultern bleiben am Boden. Beim Ausatmen, hebst Du das Becken vorsichtig vom Boden ab, die Beine weisen schräg nach oben über den Kopf. Deine Arme positionierst du neben dem oberen Beckenrand, die Ellenbogen bleiben am Boden. Bringe die Beine in eine senkrechte Position nach oben. Bleib so für einige Atemzüge. Löse die Position. Als Anfänger kannst Du ein Kissen oder einen Block unter den Po schieben und an der Wand üben. Halte diese Position ca. 5-15 Minuten.
Massage bei Regelschmerzen
Eine Massage kann bei Unterleibsschmerzen und Rückenschmerzen Wunder wirken. Sie fördert die Durchblutung und entspannt den Körper. Empfehlenswert sind wärmende Massagen mit Massageöle, wie z.B. die Hot Stone Massage, Lava Shell Massage oder Aromakerzenmassage. Du kannst aber auch versuchen Dich selbst zu massieren oder frag jemand.
Massiere eine Handbreit unter dem Nabel leicht mit den Fingerkuppen dreißig Sekunden lang. Anschließend zwei Fingerbreit oberhalb des Schambeins auch 30 Sekunden lang.
Alternative Medizin
Akupunktur
Sogar die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt mittlerweile Akupunktur gegen Menstruationsbeschwerden. Der Arzt sticht dabei auf die Meridiane, die laut der Traditionellen Chinesischen Medizin mit der Gebärmutter verbunden sind. Rund 20 Nadeln werden dabei auf der nackten Haut gesetzt – in Bauch, Ohren, Hände, Füße und Rücken. Dies soll die Schmerzsignale ans Gehirn blockieren oder abmildern.
Akupressur
Akupressur wirkt ähnlich wie Akupunktur, wird aber ohne Nadeln durchgeführt. Bei Regelschmerzen wird kann man fünf Minuten lang leichten Druck bei der Beininnenseite, eine Handbreit unterhalb des Knies, ausüben.
Schmerzmittel
Oft greifen Frauen rasch zu pharmazeutischen Schmerzmitteln wie Ibuprofen, Naproxen und Acetaminophen. Diese Medikamente helfen, Regelschmerzen zu lindern und Entzündungen zu reduzieren. Aber sich einmal im Monat mit Chemie vollzupumpen, ist auch nicht das Wahre. Wenn Schmerzmittel regelmäßig geschluckt werden, kann das neben Magenverstimmungen auch zu Nieren- und Leberversagen oder sogar Magenblutungen führen. Zu viele Pharmazeutika sind auf Dauer alles andere als gesund für den Körper.
Verhütungsmittel gegen Regelschmerzen
Eine wirksame Methode, um Regelschmerzen zu reduzieren oder sogar zu beseitigen, kann die Verwendung von Verhütungsmitteln sein. Hormonelle Verhütungsmittel wie die Pille, die Spirale oder das Hormonpflaster können helfen, das hormonelle Ungleichgewicht zu korrigieren, das häufig die Ursache von Regelschmerzen ist. Sie können auch die Dauer und die Stärke der Regelblutung reduzieren. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass jeder Körper anders ist und es möglicherweise einige Versuche benötigt, um das richtige Verhütungsmittel zu finden
Ursachen und Symptome von Regelschmerzen
Regelschmerzen sind krampfartige, wehenähnliche Schmerzen im Unterbauch. Sie treten normalerweise am ersten oder zweiten Tag der Menstruation auf und klingen innerhalb von ein bis drei Tagen ab. Oft sind sie begleitet von anderen Beschwerden wie Schmerzen im unteren Rücken, Übelkeit oder Durchfall.
Es gibt viele mögliche Ursachen für Periodenschmerzen. Meistens werden sie durch das Zusammenziehen der Gebärmutter ausgelöst, die Menstruationskrämpfe und Bauchkrämpfe während der Periode auslöst. Dabei spielen hormonähnliche Botenstoffe eine wichtige Rolle, die Prostaglandine. Sie influenzieren das Schmerzempfinden und verursachen, dass sich die Gebärmuttermuskulatur zusammenzieht, um die Schleimhaut abzustoßen.
Endometriose
Bei 40 bis 60 Prozent der Frauen werden starke Menstruationsschmerzen durch eine Endometriose verursacht. Zellen, die der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) ähneln, siedeln sich dabei bei umliegenden Organen wie Bauch- und Beckenraum, Eierstöcke, Eileiter, oder den tiefen Wandschichten der Gebärmutter als Herden an. Diese Zellen reagieren auf Hormonschwankungen. In der ersten Hälfte des Monatszyklus wachsen sie heran und werden abgestoßen. Das Problem ist, dass das abgelöste Gewebe aus dem Bauchraum nicht abfließen kann und dadurch Regelbeschwerden wie Bauchkrämpfe verursacht werden. Ein Frauenarzt kann feststellen, ob Menstruationskrämpfe durch Endometriose ausgelöst werden oder nicht.
Polypen
Eine andere Ursache für Regelschmerzen könnten Polypen sein. Diese entstehen, wenn die Schleimhaut abnorm wächst. Mit der Ultraschalluntersuchung können diese in der Gebärmutter nachgewiesen werden. Polypen sind in den meisten Fällen harmlos und deshalb kein Grund zur Sorge. Sie verursachen nicht nur Schmerzen während der Periode sondern auch Zwischenblutungen, eine verstärkte Menstruation oder vermehrten Ausfluss. Die Polypen können mit einem Eingriff entfernt werden.
Myome
Auch Myome, gutartige Wucherungen in der Muskelschicht der Gebärmutter, können Periodenkrämpfe hervorrufen. Ein Viertel der betroffenen Frauen lebt beschwerdefrei damit. Bei der Mehrheit verursachen sie aber Regelschmerzen und andere Regelbeschwerden wie langanhaltende, sehr starke Regelblutungen.
Gebärmutterentzündung
Eine Gebärmutterentzündung könnte auch die Ursache von Periodenschmerzen sein. Oft wird diese durch Keime ausgelöst, die von außen über die Scheide in das Organ gelangen. Medizinische Eingriffe, Blutungen, Geburten oder das Einsetzen der Spirale können dieses Eindringen begünstigen. Diese Entzündung kann das gesamte Organ oder einzelne Bereiche, wie Gebärmutterhals oder -schleimhaut betreffen. Neben Unterleibsschmerzen bei der Periode sind typische Symptome auch Fieber, ein veränderter Ausfluss sowie eine unregelmäßige Periode. Die Therapie richtet sich nach der Art der Erreger. In der Regel lassen sich Entzündungen als Ursache von Regelschmerzen aber sehr gut durch Medikamente wie Antibiotika heilen.
Suche Deinen Frauenarzt auf
Sprich mit Deiner Frauenärztin oder Deinem Frauenarzt über Deine Menstruationsbeschwerde, vor allem, wenn du regelmäßig sehr starke Regelschmerzen hast oder Schmerzen plötzlich auftreten. Die Ursachen sollten unbedingt abgeklärt werden.